Fotografische Collagen aus Berlin

von Horst Hinder

Andere über die Arbeiten

"Das Quadrat ist die bestimmende Größe der Collagen des Berliner Fotografen und Künstlers Horst Hinder. Hunderte quadratische Bildausschnitte verbindet er mit spielerischer Geste zu wiederum quadratischen Collagen. Während seiner „Safaris“ durch Berlin sammelt Hinder meist anonyme Details von Fassaden, Mauern, Böden und Landschaften. Immer wieder mischen sich darunter auch einzelne Wahrzeichen der Stadt, wie der Berliner Fernsehturm oder der Berliner Bär. So entstehen persönliche Stadtlandschaften, die neue Blicke auf Berlin und die Geschichte der Stadt ermöglichen, geschaffen von einem aufmerksamen und feinnervigen Beobachter. Unzählige Facetten Berlins stehen eng und schnell nebeneinander. Horst Hinder hebt Raum und Zeit auf, würfelt alles durcheinander und erzeugt damit ein Panoramabild Berlins, seiner Geschichte und seiner Gegenwart." (Kunsthistorikerin Dr. Simone Kindler)


"... Die Arbeiten Hinders leben im Wesentlichen durch die ästhetischen Korrespondenzen, die die Fotoquadrate aufbauen. Seine Arbeiten haben keine banale Botschaft und er schützt sich auch vor einsinniger Interpretation. Sie sind vielmehr das Spiel zwischen Notwendigkeit und Möglichkeit selbst und bleiben daher auch im Auge des Betrachters vielfältig interpretierbar; eine Schwebe, die uns in den Bann zieht ..." (Philosoph Reinhard Knodt in einer Rede zur Vernissage am 4.April 2013)


„Horst Hinder hat die Stadt fotografisch auseinander genommen und Quadrat für Quadrat wieder neu zusammengesetzt ...“ (Fotograf Friedhelm Denkeler)

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Entstehungszeiten
Die ersten 9 Bilder der Serie 3x3 stammen aus Herbst/Winter 2008, Nr. 10-12 – mit Motiven aus Kreuzberg und Oberschöneweide – sind im Dezember 2013 entstanden. Die Collagen der 4x4 Serie setzen sich aus Aufnahmen zwischen 2008 (Nr. 1-5), 2015 (Nr. 6-18) und 2016 (Nr. 19-26) zusammen. Die 5x5 Collagen sind 2009/2010 (Nr. 1-10), 2015 (Nr. 11-15) und 2016 (Nr. 16) entstanden. Die drei "Bergmannstraßen–Gesichter" der 7x7-Reihe sind aus dem Frühjahr 2011, die beiden "Berliner Pflaster" aus dem Herbst 2009, die Nr. 6 ist aus 2015, Nr. 7, 8, 9 und 10 sind aus 2016. "Yak und Yeti" ist eine Zusammenstellung von Aufnahmen mit Doppelungen. 784 vereint Motive aus 2008-2009 zu einem Stadtbild mit Horizont. In 2880x Berlin sind Aufnahmen aus dem Zeitraum 2004-2012 verarbeitet, unter Verwendung von Fotografien (Anke Wallbaum) nach der Berliner Maueröffnung im Herbst und Winter 1989/90. Bei einer Reproduktion von 3 Meter Breite (60 cm Höhe) hat die Einzelaufnahme eine Größe von 2,5 x 2,5 cm. Die beiden Collagen unter "Fassaden" mit der norwegischen Fjordbrücke im Zentrum (Lofoten 2005) zeigen jeweils 24 Berliner Büroansichten und sind aus dem Jahr 2007. Bei Horizontales wird das Einzelbildformat des Quadrats zu Gunsten des Rechtecks verlassen. Die Aufnahmen sind vorwiegend aus 2016. Horidratisches besteht aus Rechteckformen und Quadraten (2016). Störungen, Verschachteltes und Dreieckiges aus 2016, sollten für sich sprechen.
Der Exkurs in die Welt der Automobile ist ausschließlich aus Aufnahmen von Young- und Oldtimern aus Berlin konstruiert. So auf der Straße gesehen und fotografiert im Frühjahr 2012.


Mögliche Reproduktionen
- Fotopapier, kaschiert auf Alu Dibond +3 mm Acryl
- Direktdruck auf Plattenmaterialien
- Druck auf Leinwand (gespannt auf Keilrahmen, mit Schattenfugenrahmen)
- Dekordruck hinter Glas
Die Größen liegen zwischen 50 x 50 cm und 140 x 140 cm. "2880x Berlin" ist für ein Maß von 300 x 60 cm vorgesehen, Exkurs Automobile "Stau I und II" für 300 x 87,5 cm, kaschiert oder Direktdruck auf Stahlblech.

Weitere Ausführungen, Preise oder andere Informationen gebe ich Ihnen gerne auf Anfrage.
Tel. 030 - 58863612 mobil: 0177 782 1403 oder Mail: kontakt(at)horst-hinder.de
 

3x3

Quadratur der Stadt

4x4

5x5

10x10

784

Yak und Yeti

2880x Berlin

Spiegelungen

7x7

Über die Bilder

Kurzbiografie

Kontakt/Impressum

Ausstellungen

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Berechtigt zum Melden ist, wer die Brandstelle angeben kann*

Meine Geschichte ist die eines Betrachters und Beobachters in Berlin – neben den großen Schauplätzen und inszenierten Veranstaltungen. Die unspektakulären Details ziehen meine Aufmerksamkeit an: eine Schiffsschraube oberhalb des 5. Stockwerks, sechzigjährige verblasste Schriftzüge auf Grabmalrückwänden, ein blauer Orientierungsstreifen für Läufer auf der Straße oder eine einsame Möhre auf dem Kopfsteinpflaster.

Manchmal fehlen Nieten an Stahlbrücken, auf Häuserdächern sind noch Antennen vorhanden, die keine Funktion mehr haben, Parkhausfassaden ähneln einer Klaviatur und als Schatten werden Regenablaufrohre zu langen Nasen. Abgeplatzter Putz regt die Fantasie an, Köpfe aus dem vorletzten Jahrhundert oder Kontinente und Länder, geografische Beschaffenheiten, die sich kaum von Google Earth unterscheiden, werden erkennbar. Das Hineinzoomen ist auch hier möglich. Fassadenfarben gibt es in allen Nuancen, es kann einem schwindelig werden. Licht und Schatten, Spiegelung und Lichtreflexe machen eine Wand lebendig. Die Formen und Strukturen der Hausfassaden tragen ihr Werk dazu bei.

Kombiniert man die so gesehenen Ausschnitte und Details frei zu Collagen, entstehen neue Bilder, die nicht zusammengehören, aber doch zusammen passen: Die Heckflosse eines alten Benz kann sehr gut neben der in Bronze gegossenen Hand von Karl Marx existieren. Weniger politisch: das Tempodrom am Anhalterbahnhof kann formal Gemeinsamkeiten mit der alten Bushaltestelle an der Steglitzer Autobahn haben. Ost- und Westplatte können sich mit links in Form und Farbe vereinigen und zwei Fische am Portal des Strandbades am Wannsee springen so munter wie die Schaufensterfiguren in der Torstraße aussehen.

In Schöneberg gab es bis Mitte September 2009 eine sehr heruntergekommene ehemalige Tankstelle. Demnächst steht hier das schicke Wohnhaus einer Baugemeinschaft. Die Wege im Grunewald bleiben nicht so, wie sie sind. Sie wachsen zu, versanden, werden zur Bewirtschaftung des Waldes planiert oder durch Mountainbiker ausgefahren. Solche Veränderungen sind nicht typisch für Berlin, aber sie passieren hier in großer Vielfalt und Anzahl. Das einzig Stetige könnten mit Fahrradschlössern gesicherte Gieskannen sein.

Berlin ist ein Bildergarten, Erntezeit 365 Tage im Jahr. Ein Kaleidoskop, das sich nach Belieben drehen läßt. Ich habe versucht, das in meinen fotografischen, großformatigen Collagen wiederzugeben.

*So steht es auf den alten Feuermeldern Berlins

(Horst Hinder, 2009)

Exkurs Automobile:

2x2 / 3x3

Stau II

3x3

Stau I

4x4

(1)

(18)

(23)

(1)

(5)

Horizontales

Störungen

Verschachteltes

Dreieckiges

6x6

(01)